Susanne Wetterich führt weiter die Frauen Union Baden-Württemberg an

Eningen unter Achalm, den 21. Mai 2022

Beim Landesdelegiertentag der Frauen Union am Samstag, den 21. Mai in Eningen unter Achalm wählte die Frauenorganisation ihren neuen Vorstand und diskutierten intensiv unter dem Motto „Arbeit der Zukunft“ über die Arbeitsverhältnisse von Frauen und Wege zur Vermeidung von Altersarmut. Die Stuttgarter Journalistin Susanne Wetterich wurde mit 97 von 111 abgegebenen Stimmen als Vorsitzende der Frauen Union der CDU Baden-Württemberg klar bestätigt. Stellvertreterinnen sind weiterhin Dr. Marianne Engeser als Pforzheim und Helga Gund aus Schuttertal.

„Corona hat uns in den vergangenen Jahren herausgefordert – persönlich, politisch und nicht zuletzt in unserer Arbeit als Frauen Union. Für den Landesvorstand bin ich stolz, dass es uns gelungen ist, unsere Arbeit trotz der äußeren Umstände nahtlos fortzusetzen“, erklärte die alte und neue Landesvorsitzende der Frauen Union Baden-Württemberg Susanne Wetterich zu Beginn ihres Rechenschaftsberichts. Die unter Zustimmung von CDU, Grünen und SPD kürzlich beschlossene Reform des Landtagswahlrechts hin zum Zweitstimmenwahlrecht mit geschlossener Landesliste sei als großer Erfolg der steten Bemühungen der Frauen Union zu verbuchen. „Unser Ziel ist klar: Mehr Frauen in die Parlamente!“
Wetterich mahnte zugleich, dass auch das geänderte Wahlrecht nicht von allein zu einem Automatismus führe, dass mehr Frauen in die Parlamente einrücken. Es werde weiterhin großer Anstrengungen und Überzeugungsarbeit bedürfen, dass mehr Frauen in den Wahlkreisen als Kandidatinnen aufgestellt werden sowie chancenreiche Plätze auf den Landeslisten erhalten. Nur wenn in noch mehr Wahlkreisen auch Frauen aufgestellt sind, werde der Anteil nachhaltig steigen. Trotz mehr Wahlkreiskandidatinnen bei der letzten Landtags- und Bundestagswahl sei die CDU noch weit davon entfernt, annähernd so viele Frauen wie Männer aufzustellen. „Wir müssen und werden unseren Einsatz für mehr Frauen in der CDU, in Ämtern und Mandaten, weiterführen“, so Wetterich.

Jetzt gelte, es die Kommunalwahl 2024 in den Blick zu nehmen und dafür zu sorgen, dass viele Frauen für die CDU gewählt würden. „Aber neben den Kandidaturen geht es uns auch um die Themen, die die CDU bei den Wahlen setzt: Hier hat die Corona-Pandemie erneut unterstrichen, dass Themen wie Familienpolitik, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gute Arbeitsbedingungen und -verhältnisse nicht ausreichend bearbeitet sind“, erklärte Wetterich auch mit Blick auf den Leitantrag „Arbeit der Zukunft“, den die Landesdelegierten einstimmig verabschiedeten.

Die Bundesvorsitzende der Frauen Union, Anette Widmann-Mauz MdB dankte für das außerordentliche Engagement und die vielen thematisch Impulse, die in der letzten Amtsperiode vom Landesverband der Frauen Union Baden-Württemberg ausgegangen seien. Auch der örtliche Bundestagsabgeordnete Michael Donth begrüßte die Delegierten aus ganz Baden-Württemberg in Eningen unter Achalm und hob in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit mit der Frauen Union hervor.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg Thomas Strobl unterstrich die dringende Notwendigkeit, Änderungen in der Familien- und Arbeitspolitik vorzunehmen: „Es ist gut, dass Sie sich diesem Thema dezidiert annehmen! Besonders stolz können wir sein, dass wir als CDU durch brutale Hartnäckigkeit beispielsweise erreicht haben, dass wir inzwischen bei 50 Prozent weiblichen Anwärterinnen bei der Landespolizei Baden-Württemberg sind. Aber es gebe natürlich auch noch viel Luft nach oben, beispielsweise beim Thema Frauen in Führungspositionen. Dass Frauen tagtäglich dem Anspruch gerecht werden, ihren Beruf, Haushalt, Kinder, eventuell Pflege von Angehörigen und Ehrenamt zu vereinbaren, muss entsprechend anerkannt und gewürdigt werden“, betonte Thomas Strobl. Auch die Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg Isabell Huber MdL – selbst Mutter und voll berufstätig – betonte, dass den veränderten Bedürfnissen der Gesellschaft, insbesondere auch von Frauen, in der Arbeitswelt Rechnung getragen werden müsse. Viele hochqualifizierte und kompetente Frauen bergen ein riesiges Potenzial für die Wirtschaft in Deutschland und für die Gesellschaft als Ganzes. Es müssten die Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass die Frauen in Deutschland ihr Potenzial voll nutzen könnten.

In ihrem Leitantrag fordert die Frauen Union Baden Württemberg den Gesetzgeber unter anderem dazu auf, sämtliche einschlägige bestehende gesetzliche Bestimmungen darauf zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen, ob sie in den Bereichen Arbeitsorganisation, Arbeitsort, Arbeitszeit, Beschäftigungsform, Kinderbetreuung sowie Qualifizierung von Arbeitenden positiv und zielführend sind. Außerdem setzt die Frauen Union sich unter anderem dafür ein, ein arbeitgeberübergreifendes und übertragbares Lebensarbeitszeitkonto zu verwirklichen. „Arbeitszeit und damit einhergehend auch sozialversicherungsrechtliche Ansprüche und Beitragszeiten sollen angespart und dann bei Bedarf in Anspruch genommen werden können, und zwar auch bei Wechsel des Arbeitgebers oder des Berufs.“

Die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, der Landesvorsitzende der CDA Baden-Württemberg Dr. Christian Bäumler, der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Kreisvorsitzende der CDU Reutlingen Manuel Hailfinger MdL und das Bundesvorstandsmitglied der MIT und CDU Deutschlands Ruth Baumann diskutierten in einer Expertenrunde zum Thema „Chancen ermöglichen, Zukunft sichern: Richtige Rahmenbedingungen für die Arbeit schaffen“. Deutlich wurde, dass „Home-Office“ nicht allein die Lösung sein könne und Nachteile mit sich bringe. Frauen würden dringend in der Arbeitswelt gebraucht. Grundsätzlich müsse Wahlfreiheit gelten, in welchem Umfang Frauen arbeiten wollten, so der Tenor der Diskussion. Allerdings sei es richtig, wie in dem Leitantrag gefordert, falsche Anreize, die das Verharren in geringfügiger Beschäftigung zementieren, abzubauen.

Unter der Tagungsleitung der gastgebenden Bezirksvorsitzenden der Frauen Union Württemberg-Hohenzollern Silke Kurz wählten die Delegierten außerdem folgende Mitglieder in den neuen Landesvorstand: Brigitte Schäuble (Schatzmeisterin), Theresia Paul (Pressereferentin), Rosemarie Röhm-Frenzel (Schriftführerin), Martina Fehrlen (Internetbeauftragte), Hermine Roth (Mitgliederbeauftragte) sowie Diana Arnold, Christine Baumgartner, Vassiliki Fotiadou, Ellen Freudenmann-Habel, Sabine Hartmann-Müller MdL, Vera Huber, Stefanie Melanie Kemmler, Ann-Cathrin Müller, Doris Oesterle, Nadine Petri, Christina Sauter-Knapp, Priska Seiler, Elke Staubach, Diana Stöcker MdB und Isolde Weggen als Beisitzerinnen.

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